Pressemitteilung der „Wir haben es satt!“-Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken
Breites Bündnis fordert bei Demonstration Stopp von Schlachthof-Erweiterung auf 240.000 Hühner am Tag / Nächste Bundesregierung muss Bauernhöfe und Stallumbau unterstützen
Berlin/Königs Wusterhausen, 9.9.17. Unter dem Motto „Wir haben Tierfabriken satt!“ gingen am Samstag rund 1000 Personen gegen die geplante Erweiterung eines Wiesenhof-Schlachthofs in Königs Wusterhausen auf die Straße. Aufgerufen von einem Bündnis, dem 45 zivilgesellschaftliche Organisationen von Landwirtschaft bis Tierschutz angehören, forderten die Demonstranten einen Stopp der geplanten Verdopplung der Schlachtkapazitäten auf 240.000 Hühner am Tag. In dem Schlachthof des größten deutschen Geflügelproduzenten sehen die Veranstalter ein Symbol der verfehlten Agrarpolitik unter Bundesminister Christian Schmidt (CSU). Statt tatenlos zuzusehen, wie immer mehr Megaställe mit zehntausenden Tieren gebaut würden, müsse die nächste Bundesregierung den Stallumbau hin zu besonders artgerechten Haltungsformen fördern. Der Demonstrationszug führte vom Bahnhof Königs Wusterhausen zum Schlachthof im Ortsteil Niederlehme. Im Anschluss fand ein „Fest für die Agrarwende“ mit Essen, Konzerten und Kleinkunst vor dem Schlachthof statt.
„Wir haben es satt!“-Sprecher Jochen Fritz, der im Nebenerwerb einen Landwirtschaftsbetrieb in Werder/Havel betreibt, sagte: „Wir brauchen einen Umbau der Landwirtschaft zu mehr ‚Klasse statt Masse‘. Die nächste Bundesregierung muss endlich den gesellschaftlich gewollten Umbau anpacken. Die Bevölkerung will gute Tierhaltung, der Staat muss den Bauern beim Stallumbau unter die Arme greifen. Die Bauern, die uns gesund ernähren, ihre Tiere artgerecht halten und die Artenvielfalt schützen, müssen wieder von ihren Produkten leben können. Eine Fehlbesetzung wie Bundesminister Schmidt darf es daher nach der Bundestagswahl nicht noch einmal geben.“
Kerstin Rist, Anwohnerin und Mitglied der Bürgerinitiative „KW stinkt’s“, sagte: „Ohne Genehmigung hat Wiesenhof seine Kapazitäten auf 160.000 Hühner am Tag erhöht. Nicht einmal als ich Strafanzeige erstattet habe, haben die Behörden reagiert. Wir haben es hier mit lokalem Staatsversagen zu tun. Die Behörden sind Wiesenhof als weltweit agierendem Konzern, der sich offenbar nicht um Gesetze und Vorschriften schert, nicht gewachsen. Daher sage ich: Herr Umweltminister Vogelsänger, dieser Skandalschlachthof darf nicht erweitert werden!“
Angela Dinter von der Tierschutzorganisation PROVIEH sagte: „Mit jeder Schlachthoferweiterung entstehen Megaställe, in denen 40.000 Tiere und mehr gehalten werden. Diese Tiere sehen nie Tageslicht, sind völlig überzüchtet und landen nach 36 Tagen in diesen Hühner-Schlachthöfen. Um Klima, Umwelt und Gesundheit zu schützen, muss der Fleischkonsum reduziert werden. Wir brauchen mehr Tierschutz und langsamer wachsende Tiere, denn der Qualzucht muss ein Ende gesetzt werden.“
Reinhild Benning, Agrarexpertin von Germanwatch, sagte: „Wer Antibiotika missbraucht, erntet Antibiotikaresistenzen und riskiert damit die Gesundheitsversorgung von Menschen. Industrielle Hühnermast heißt 9 von 10 Tieren erhalten Antibiotika, viel Tierleid und Missbrauch auch von Notfall-Antibiotika wie Colistin. Gesundheitsminister Gröhe und Verbraucherminister Schmidt haben darin versagt, systematischen Antibiotika-Missbrauch im Stall zu stoppen. Nur ein Wechsel der Regierung bringt den Wandel in der Tierhaltung voran.“
Sebastian Junge, Küchenchef aus Hamburg und Mitglied der Slow Food Chefs Alliance, sagte: „Diesem Elend auf dem Teller muss ein Ende bereitet werden. Es braucht wieder saubere und fair produzierte Lebensmittel, verantwortungsbewusst von Bauern und Lebensmittelhandwerkern erzeugt. Es ist Zeit für Slowfood statt Fastfood. 250 Hühnchen in der Minute? Nein, danke!“
Leonie Dorn von Aktion Agrar sagte: „Der Export-Wahnsinn in der Landwirtschaft muss ein Ende haben. 2016 ist der Export von Hühnerfleisch aus der EU um 10 % auf 680 Millionen Tonnen im Jahr gestiegen. Länder wie Ghana haben sich in den 1990er Jahren selbst mit Geflügel versorgt. Heute kommen weniger als 10 Prozent aus dem Land, der Rest sind Importe aus Europa. Deutsche Geflügel-Exporte zerstören Existenzen und verursachen Hunger. Das kann nicht im Sinne der Geflügelbranche sein!“
Hintergrund:
Die Demonstration in Königs Wusterhausen bildet den Abschluss der „Wir haben es satt!“- Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken. Die Veranstalter, die alljährlich im Januar unter dem Slogan „Wir haben es satt!“ mit Zehntausenden in Berlin für die Agrar- und Ernährungswende demonstrieren, haben im Wahljahr einen 9-Punkte-Plan für den Umbau der Landwirtschaft veröffentlicht. Eine Forderung der 45 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt-, Natur-, Tierschutz sowie Entwicklungszusammenarbeit ist die sofortige Bereitstellung von 500 Millionen Euro im Jahr für den Umbau von Ställen und andere Agrarwende-Maßnahmen.
Für Rückfragen:
Jochen Fritz, Kampagne „Meine Landwirtschaft/Wir haben es satt!, Mobil: 0171-8229719, Mail: fritz(at)meine-landwirtschaft.dE
Reinhild Benning, Germanwatch e.V., Mobil: 0175-7263779, Mail: benning(at)germanwatch.org
Pressekontakt:
Christian Rollmann, Kampagne „Meine Landwirtschaft“/Wir haben es satt!, Mobil: 0151-51245795, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Die Fotos können kostenfrei gegen Angabe der Quelle (www.wir-haben-es-satt.de) genutzt werden. Die Fotos in druckbarer Auflösung können Sie hier herunterladen:
Pressemitteilung der „Wir haben es satt!“-Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken
Bauern aus Ostdeutschland mit zivilem Ungehorsam gegen Landraub und -konzentration / Investoren gefährden bäuerliche Betriebe durch massiven Aufkauf von Acker- und Weideland
Sömmerda (Thüringen), 8.9.17. Mit einer spektakulären Aktion protestierten Bäuerinnen und Bauern aus Ostdeutschland heute Morgen gegen Landraub. Sie pflanzten in einer ausgeräumten Agrarland¬schaft 42 Apfelbäume auf ein 130-Hektar großes Ackerstück der Südzucker AG, das der Konzern sich widerrechtlich angeeignet hatte. Unterstützt wurden sie von den Teilnehmern der „Wir haben es satt!“-Aktionstour für eine andere Agrarpolitik, die vor der Bundestagswahl quer durch Deutschland führt. Im Anschluss weihten die Demonstranten feierlich die „Allee des Landraubs“ ein und übergaben sie der Gemeinde Sömmerda, der rechtmäßigen Eigentümerin der Flächen. Es handelt sich um den ersten Akt zivilen Ungehorsams, mit dem Bauern hierzulande gegen Landraub protestieren. Ihre Kritik: Immer mehr außerlandwirtschaftliche Investoren entziehen Landwirten Acker- und Weideland. So auch im Fall der insgesamt 2500 Hektar großen Fläche in Sömmerda, die der Großkonzern Südzucker im vergangenen Jahr für 29 Millionen Euro von der Terra eG, einer ehemaligen LPG, erworben hat.
„Diese Allee ist ein Symbol des Kampfs für eine gerechte Landverteilung“, erklärte Michael Grolm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland. „Wir haben heute 42 Bäume gepflanzt. Einen für jeden ehemaligen Genossen der Terra eG. Diese noch verbliebenen Genossen haben mit dem Verkauf an Südzucker 29 Millionen gemacht, obwohl sie das Land nach der Wende extrem vergünstigt bekommen haben. Wir fordern in allen Bundesländern Agrarstrukturgesetze, die garantieren, dass nur landwirtschaftliche Betriebe Agrarflächen kaufen können. Außerdem müssen Anteilskäufe und andere Tricks, die außerlandwirtschaftliche Investoren nutzen, um an Boden zu kommen, verboten werden."
Landraub ist längst auch ein Problem in Deutschland. Investoren zahlen heutzutage Preise, die in der Landwirtschaft nicht erwirtschaftet werden können. Dabei wird meist das Grundstücksverkehrsgesetz umgangen, das eine Landvergabe an landwirtschaftliche Betriebe vorschreibt. Weil sich die Situation zunehmend zuspitzt, sind die Bauern heute aktiv geworden: Viele Betriebe bekommen kein Land mehr und sind daher in ihrer Existenz bedroht. So gehören etwa im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte nach Angaben des Thünen-Instituts mittlerweile 43 Prozent der Agrarflächen außerlandwirtschaftlichen Investoren. Im Landkreis Sömmerda, wo die Allee gepflanzt wurde, ist bereits jeder fünfte Betrieb in Hand von Unternehmen, die weder lokal verankert sind noch ihren Ursprung in der Landwirtschaft haben. Diese Konzerne zahlen in der Regel keine Steuern vor Ort und sorgen dafür, dass auf lange Sicht Arbeitsplätze in der Region abgebaut werden. Die Konsequenz: Der Ausverkauf des ländlichen Raums.
Jochen Fritz, Landwirt im Nebenerwerb und Organisator der „Wir haben es satt!“-Demonstrationen, zu der alljährlich im Januar Zehntausende in Berlin für eine andere Agrarpolitik auf die Straße gehen, sagte: „Es ist ein Skandal, dass Bauern sich landwirtschaftlichen Boden nicht mehr leisten können. Die Preise haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Auch deshalb können viele Bauern heute nicht mehr von dem leben, was sie anbauen und müssen ihre Höfe schließen. Die Zivilgesellschaft will bäuerliche Betriebe und eine vielfältige Landwirtschaft. Wir fordern eine bevorzugte Landvergabe an bäuerliche Betriebe und junge Menschen, die eine Zukunft in der Landwirtschaft suchen. Dafür treten wir auch jetzt vor der Bundestagswahl ein.“
An den Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, Agrarministerin Birgit Keller und Umweltministerin Anja Siegesmund gerichtet formulierten die Bauern das Angebot, weitere Bäume mit ihnen zu pflanzen und Farbe zu bekennen. Zugleich forderten sie die Politiker auf, noch in dieser Legislaturperiode ein Agrarstrukturgesetz auf Landesebene zu verabschieden.
Fotos zur freien Verwendung in druckfähiger Qualität finden Sie ab 11 Uhr an dieser Stelle.
Hintergrund:
Die Südzucker AG hat im Juni 2016 für 29 Millionen Euro den ehemaligen LPG-Betrieb Terra eG mit 2500 Hektar gekauft. Auf einem 130 Hektar großen Flurstück dieser Fläche in Sömmerda wurde nun die „Allee des Landraubs“ gepflanzt, die von 42 drei Meter hohen Apfelbäumen umsäumt wird. Sie hat eine Breite von 11 Metern, was dem im Kataster der Gemeinde eingetragenen öffentlichen Weg entspricht, der an dieser Stelle sein sollte. Viele derartiger Wege wurden in der Vergangenheit zu Ackerland umgewandelt oder auf eine minimale Breite reduziert. Dies geschah zumeist widerrecht¬lich und ohne die notwendige Zahlung von Pachtgebühren an die Gemeinde – so auch in diesem Fall.
Die Aktion fand im Rahmen der „Wir haben es satt!“-Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken statt. Aufgerufen von den mehr als 45 Trägerorganisationen aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft demonstrierten Teilnehmer am Mittwoch (6.9.) in Leverkusen gegen die geplante Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG. Am Samstag, den 9.9. findet die große Abschlussdemonstration zum Wiesenhof-Schlachthof in Königs Wusterhausen bei Berlin statt, wo der größte deutsche Geflügelhersteller künftig 240.000 Hühner am Tag schlachten will. Das breite gesellschaftliche Bündnis fordert vor der Bundestagswahl die rasche Umsetzung der Agrar- und Ernährungswende. Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de
Bitte beachten Sie auch die beigefügten Hintergrundinformationen der AbL Mitteldeutschland sowie den Thünen Report 35 „Überregional aktive Kapitaleigentümer in ostdeutschen Agrarunternehmen: Bestandsaufnahme und Entwicklung“ unter literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn056046.pdf
Für Rückfragen:
Michael Grolm, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland, Mobil: 0170-1087174, Mail: mitteldeutschland(at)abl-ev.de
Jochen Fritz, „Wir haben es satt!“-Sprecher, Mobil: 0171-8229719, Mail: fritz(at)meine-landwirtschaft.de
Pressekontakt:
Christian Rollmann, Kampagne „Meine Landwirtschaft“/Wir haben es satt!, Mobil: 0151-51245795, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Pressemitteilung der „Wir haben es satt!“-Aktionstour gegen Konzernmacht, Landraub und Tierfabriken
Protest mit Traktoren und pflanzenfressender „Bayer-Monsanto“-Figur am Bayer-Hauptsitz / Auftakt der Aktionstour für eine andere Agrarpolitik vor der Bundestagswahl
Leverkusen, 6.9.17. Rund 80 Personen demonstrierten am heutigen Vormittag vor dem Bayer-Hauptsitz in Leverkusen gegen die geplante Übernahme des Glyphosat-Herstellers Monsanto. Mit Traktoren und einer überdimensionalen, pflanzenfressenden Pac-Man-Figur verdeutlichten sie ihre Ablehnung der geplanten Mega-Fusion.
Das breite gesellschaftliche "Wir haben es satt!"-Bündnis, dem mehr als 45 Organisationen aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft angehören, wirft den Agrochemie- und Pharmariesen Bayer und Monsanto vor, mit Patenten auf Saatgut die Ernährungskette kontrollieren zu wollen. Die beiden Konzerne halten bereits jetzt jedes vierte Pflanzen-Patent beim Europäischen Patentamt – bei einer erfolgreichen Fusion ist mit einer Ausweitung ihrer Geschäftspraktiken zu rechnen.
Mit einem Aktionstheater warnten die Veranstalter vor dem drohenden Schwund der Vielfalt auf den Äckern und Tellern weltweit. Der Bayer-Monsanto-„Pac-Man“ – ein Hybrid aus der bekannten Computerspiel-Figur Pac-Man und einer riesigen Bayer-Tablette – fraß bei der Performance vor dem Bayer-Firmensitz Brokkoli, Paprika und andere patentierte Pflanzen, bevor er durch zivilgesellschaftlichen Widerstand gestoppt wurde.
Jochen Fritz, Organisator der „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstrationen, zu denen alljährlich Zehntausende im Januar in Berlin zusammenkommen, erklärte: „Bayer und Monsanto verhalten sich wie ein gefräßiger Pac-Man. Monsanto hat ein Saatgut-Unternehmen nach dem anderen geschluckt, auch Bayer ist hier kein Kind von Traurigkeit. Heute beherrschen drei Konzerne mehr als die Hälfte des globalen Saatgutmarkts. Das bedroht die Vielfalt auf unseren Äckern und Tellern! Als breites gesellschaftliches Bündnis sagen wir Nein zu dieser Fusion. Wir wollen Essen von Bauern und Lebensmittelhandwerkern, nicht von Chemie- und Pharmakonzernen!“ Fritz, der in Werder/Havel einen Biohof im Nebenerwerb betreibt, forderte von der nächsten Bundesregierung eine Politik für Bauernhöfe. Statt Großkonzerne zu fördern, müsse die Politik dafür sorgen, dass bäuerliche Betriebe überleben können.
Bernd Schmitz, Landesvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, sagte: "Ich fordere die EU-Kommission auf, die geplante Fusion zu untersagen. Wenn Bayer und Monsanto fusionieren, haben wir eine Marktkonzentration erreicht, die Wettbewerb nicht mehr zulässt. Für uns Bauern bedeutet dies in der Regel höhere Preise und Einschränkung der Saatgutvielfalt. Nicht mit uns. Wir setzen auf Stärkung bäuerlicher Saatgutarbeit, auf nachbaufähige Sorten und Bayer und Monsanto sollen uns vom Acker bleiben."
Sarah Schneider, Referentin Ernährung und Landwirtschaft bei MISEREOR e.V., erklärte: „Bei unseren Partnern im globalen Süden sind die negativen Folgen der Geschäftspraktiken dieser Konzerne bereits heute deutlich spürbar. Agrarkonzerne wie Bayer und Monsanto begründen ihr Geschäftsmodell mit der Bekämpfung des Hungers in der Welt. Doch ganz in Gegensatz führt dieses Modell dazu, dass sich Kleinbauern verschulden, ihr Land verlieren oder von Pestiziden krank werden. Die Politik muss das Potenzial der Millionen Landwirte weltweit anerkennen, fördern und Konzerne regulieren.“ Mit der Kampagne „Saat für Vielfalt“ informiert MISEREOR derzeit über die negativen Folgen des Agrarmodells der Konzerne im globalen Süden und zeigt demokratische und nachhaltige Alternativen auf.
Jutta Sundermann von Aktion Agrar sagte: „Um die bäuerliche Landwirtschaft, gesundes Essen und eine vielfältige Umwelt zu erhalten, brauchen wir direkte Kontakte zu regionalen Produzenten. Immer größere Konzerne im Agrarbereich bedrohen unsere Zukunft. Längst liegt zu viel Macht in den Händen von wenigen Konzernen. Daher fordern wir von der nächsten Bundesregierung: Stoppen Sie diese Fusion! Schieben Sie der Konzernmacht einen Riegel vor."
Hintergrund:
Der Protest gegen die Megafusion war der Auftakt der „Wir haben es satt!“-Aktionstour für die Agrar- und Ernährungswende, die vor der Bundestagswahl quer durch Deutschland führt. Die nächste Station findet in Thüringen statt, wo es am 8.9. eine aufsehenerregende Aktion zu dem hierzulande bislang wenig beachteten Thema Landraub gibt. Am Samstag, den 9.9. findet zum Abschluss die große Demonstration zum Wiesenhof-Megaschlachthof in Königs Wusterhausen (bei Berlin) statt. Unter dem Slogan „Wir haben Agrarindustrie satt!“ versammeln sich alljährlich im Januar Zehntausende in Berlin für bäuerliche Betriebe, artgerechte Tierhaltung und eine Ökologisierung der Landwirtschaft. Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de
Fotos in druckbarer Qualität zur freien Verwendung finden Sie ab 12 Uhr hier.
Für Rückfragen:
Jochen Fritz, Kampagne „Meine Landwirtschaft“/Wir haben es satt!, Mobil: 0171-8229719, E-Mail: fritz(at)meine-landwirtschaft.de
Bernd Schmitz, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft NRW, Mobil: 0177-3565559, E-Mail: schmitz(at)abl-ev.de
Sarah Schneider, MISEREOR e.V., Mobil: 0160-93533954, E-Mail: Sarah.Schneider(at)misereor.de
Jutta Sundermann, Aktion Agrar, Mobil: 0175-8666769, E-Mail: jutta.sundermann(at)aktion-agar.de
Pressekontakt:
Christian Rollmann, Wir haben es satt!-Presseansprechpartner, Mobil: 0151-51245795, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Die Fotos vom Protest am 6.9.17 in Leverkusen vor der Bayer-Zentrale können kostenfrei gegen Angabe der Quelle (www.wir-haben-es-satt.de) genutzt werden.
Die Fotos in druckbarer Auflösung können Sie hier herunterladen:
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Demonstration gegen Erweiterung des Wiesenhof-Schlachthofs am 9. September geplant / Veranstalter vermuten Wahlkampftaktik hinter Nutzungsverbot der Festwiese in Niederlehme
Berlin/Königs Wusterhausen, 28.08.17. Ein „Fest für die Agrarwende“ sollte die Proteste gegen die geplante Erweiterung des Wiesenhof-Schlachthofs in Königs Wusterhausen (OT Niederlehme) am 9. September 2017 abrunden. Mit Musik, Essen und einem vielfältigen Kulturprogramm wollten die Organisatoren nach der Demonstration bei dem Fest für eine zukunftsfähige Landwirtschaft gemeinsam mit den Anwohnern feiern. Dies verhindert die Stadt Königs Wusterhausen nun, indem sie dem Anmelder der Demonstration die Nutzung des Festplatzes in Niederlehme untersagte. Diese Absage kommt für die Organisatoren überraschend, da sie bereits vor drei Monaten die Nutzung des Geländes beantragt hatten. Sie vermuten politische Motive hinter der Absage.
„Es ist Wahlkampf und die Bürgermeisterwahl naht. Offenbar werden politische Interessen über die demokratischen Rechte eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses mit mehr als 45 Organisatio¬nen gestellt. Das ist ein der Demokratie unwürdiges Spiel“, kommentiert der Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, Jochen Fritz. Seiner Organisation wurde die Nutzung des Festplatzes unter¬sagt. Unter dem Motto „Wir haben Tierfabriken satt!“ hat die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ eine Demonstration am 9.9.17 ab 13 Uhr vom Bahnhof Königs Wusterhausen zum Wiesenhof-Schlachthof (Märkischen Geflügelhof-Spezialitäten GmbH) in Niederlehme angemeldet. Die Demonstration, zu der mehrere hundert Personen erwartet werden, richtet sich gegen die von Wiesenhof beantragte Verdopplung der Schlachtkapazitäten auf 240.000 Hühner am Tag. Die Demonstranten setzen sich für eine andere Agrarpolitik ein: für Bauernhöfe, mehr Tierschutz und eine Abkehr von der Exportorientierung der Landwirtschaft.
„Wiesenhof ist das Symbol der verfehlten Agrarpolitik der letzten Jahre. Wir brauchen einen Umbau der Tierhaltung und gesundes Essen für alle. Schlachthofe, die im Sekundentakt Tiere zerlegen, führen zu immer mehr Megaställen mit zehntausenden Tieren“, kritisiert Fritz, der in Werder/Havel im Nebenerwerb einen Biohof betreibt. „Wir sind nicht nur gegen die Schlachthof-Erweiterung, sondern wir stehen auch für artgerechte und ressourcenschonende Alternativen in der Landwirtschaft. Deswegen wollten wir im Anschluss an die Demonstration ein Fest für bäuerliche Landwirtschaft durchführen, zu dem wir die Bewohner von Niederlehme und Königs Wusterhausen einladen wollten.“
Monatelang hielt die Stadtverwaltung die Veranstalter hin, die viele Dokumente (Auszug aus dem Vereinsregister, Handlungsbefugnisse, Lagepläne, Programmabläufe etc.) eingereicht hatten. Von Seiten der Polizei und des Ordnungsamts gab es keine Einwände gegen die Veranstaltung. Noch am letzten Mittwoch (23.08.17) wurde eine Übersendung des Vertrags für den folgenden Tag angekün-digt. Am Freitag, 25.08.17 folgte die Absage der Stadtverwaltung. In einer knappen E-Mail hieß es, dass die Veranstaltung „keine Zustimmung durch die Stadtverwaltung findet.“ Aus diesem Grund sei es nicht möglich, einen Nutzungsvertrag abzuschließen. Bürgermeister Dr. Lutz Franzke, auf den das De-Facto-Verbot zurückgeht, lehnte ein klärendes Gespräch mit den Organisatoren kategorisch ab. „Selbst wenn die Stadt unsere Anliegen nicht teilt, gebietet es die Meinungsfreiheit auch Andersdenkenden Plätze für öffentliche Veranstaltungen bereitzustellen. Wir befürchten, dass es sich um ein wahlkampftaktisches Manöver des Bürgermeisters handelt“, so Fritz.
Die Veranstalter laden alle Bewohner von Königs Wusterhausen ein, an der Demonstration teilzunehmen und hoffen, dass noch eine einvernehmliche Lösung gefunden wird, damit das geplante Fest stattfinden kann.
Hintergrund:
Die Kampagne „Meine Landwirtschaft“ ist ein breiter, zivilgesellschaftlicher Zusammenschluss aus mehr als 45 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Tierschutz, Umwelt- und Naturschutz sowie Entwicklungszusammenarbeit. Zu dem Bündnis gehören beispielsweise der BUND, NABU, Brot für die Welt, Misereor, SODI, Inkota und der Deutsche Tierschutzbund. Unter dem Slogan „Wir haben es satt!“ demonstrieren die Trägerorganisationen der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ regelmäßig im Januar zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche in Berlin für eine andere Agrarpolitik. Nun veranstalten sie kurz vor der Bundestagswahl die Demonstration zum Wiesenhof-Schlachthof, um dort für artgerechte Tierhaltung und bäuerliche Betriebe einzutreten. Die Demonstration bildet den Abschluss der „Wir haben es satt!“-Aktionstour zur Bundestagswahl.
Weitere Informationen: www.meine-landwirtschaft.de und www.wir-haben-es-satt.de
Pressekontakt:
Jochen Fritz, Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“, Tel: 030-28482325, Mobil: 0171-8229719, Mail: fritz(at)meine-landwirtschaft.de
Berlin, 18.08.17. Immer größere Tierfabriken, immer höhere Landkonzentration und immer mehr Konzernmacht – diese drei Aspekte verdeutlichen die fatalen Auswirkungen der aktuellen Agrarpolitik: In deutschen Tierfabriken werden pro Jahr mehr als eine halbe Milliarde Hähnchen geschlachtet, die in Betrieben mit 50.000 oder mehr Tieren aufgezogen werden. Hierzulande verfügen drei Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe über die Hälfte der Agrarflächen und Saatgut- und Pestizidkonzerne wie Bayer und Monsanto streben die Kontrolle über immer mehr Facetten der landwirtschaftlichen Produktion an. Jochen Fritz, Wir haben es satt-Sprecher und Landwirt im Nebenerwerb: „Die aktuelle Bundesregierung und Agrarminister Schmidt befördern nicht nur die fatalen Entwicklungen im Agrarbereich, sie ignorieren auch den gesellschaftlichen Trend. Immer mehr Menschen wollen wirklichen Tierschutz, bäuerliche Betriebe, ökologischen Landbau, globale Solidarität und ein klares Nein zu Gentechnik und Patenten auf Leben. Das muss sich endlich in der Landwirtschaftspolitik widerspiegeln. Kurz vor den Wahlen sagen wir unmissverständlich: Die nächste Regierung muss endlich die Agrar- und Ernährungswende angehen.“
Nachdem bei der Wir haben es satt!-Demonstration im Januar 18.000 für die Agrar- und Ernährungswende zusammengekommen sind, begibt sich die Bewegung für eine zukunftsfähige Agrarpolitik kurz vor der Bundestagswahl mit einem Aktionsbus auf eine Tour quer durch Deutschland. Gemeinsam mit lokalen Initiativen und Organisationen zeigen die Aktiven an drei Brennpunkten auf, was hierzulande schief läuft. Sie legen symbolisch den Finger in die Wunden der Agrarindustrie und fordern ein Umsteuern der Politik. In Leverkusen findet vor der Bayer-Zentrale eine Aktion für Saatgutvielfalt mit Aktionstheater und Traktorenprotest statt, um vor den Auswirkungen der Megafusion mit Monsanto zu warnen (6.9.17). In Thüringen, wo Großkonzerne gigantische landwirtschaftliche Flächen am laufenden Band schlucken, wird die „Allee gegen Landnahme“ feierlich eingeweiht (8.9.17). Zum Abschluss findet eine große Demonstration zum Megaschlachthof in Königs Wusterhausen statt, wo Wiesenhof künftig 240.000 Hähnchen am Tag schlachten will (9.9.17). Der größte deutsche Geflügelproduzent hat dafür bereits die Kapazitäten erweitert, bevor die Behörden dem kürzlich einen Riegel vorschoben. Der Schlachthof ist ein Symbol der verfehlten Agrarpolitik der vergangenen Jahre, weswegen dort den Forderungen nach einem Ende der Massentierhaltung sowie der Exportorientierung der deutschen Landwirtschaft Nachdruck verliehen wird.
Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de/aktionstour
9-Punkte-Plan im Wahljahr: www.wir-haben-es-satt.de/9-punkte-plan
PROGRAMM
Mittwoch, 6. September 2017, 11 Uhr
„Bayer & Monsanto: Finger weg von unserem Essen!“ – Aktion für Saatgutvielfalt
Ort: Bayer-Zentrale, Kaiser-Wilhelm-Allee 1, 51368 Leverkusen
Donnerstag, 7. September 2017, 19 Uhr
„Kein Land mehr in Sicht?“ – Diskussionsveranstaltung zum Thema Landkonzentration
Ort: Gemeindesaal Großrettbach, Neudietendorfer Straße 27, 99869 Drei Gleichen (bei Erfurt)
Freitag, 8. September 2017, 9 Uhr
Festliche Einweihung der „Allee gegen Landraub“
Ort: LebensGut Cobstädt, Schulplatz 8, 99869 Drei Gleichen (bei Erfurt)
Freitag, 8. September 2017, 19.30 Uhr
Podiumsdiskussion: „240.000 Schlachtungen pro Tag bei Wiesenhof – muss das sein?“
Ort: Königs Wusterhausen (Raum wird noch bekannt gegeben)
Samstag, 9. September 2017, 13 Uhr
»Wir haben Tierfabriken satt!«-Demonstration zum Wiesenhof-Schlachthof
Ort: Bahnhof Königs Wusterhausen (bei Berlin)
Ab 15 Uhr: Abschlusskundgebung am Wiesenhof-Schlachthof in Niederlehme
Im Anschluss: „Tanzen, essen, baden - Fest für die Agrarwende“
Pressekontakt:
Christian Rollmann, Kampagne Meine Landwirtschaft/Wir haben es satt!
Mobil: 0151-51245795, presse[at]meine-landwirtschaft.de
Gemeinsame Pressemitteilung
130 Traktoren aus ganz Deutschland führen Demonstration an / Bündnis fordert in 9-Punkte-Plan tier-, umwelt- und klimagerechten Umbau der Landwirtschaft
Berlin, 21.1.17. Parallel zur Grünen Woche zogen heute bei der „Wir haben es satt!“-Demonstration 18.000 Menschen für Bauernhöfe und den tier- und umweltgerechten Umbau der Landwirtschaft durch das Berliner Regierungsviertel. Angeführt von 130 Traktoren drückten die Demonstranten unter dem Motto „Agrarkonzerne, Finger weg von unserem Essen!“ lautstark ihren Protest gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft aus. Bereits am Morgen hatten konventionell und ökologisch wirtschaftende Bauern am Bundeslandwirtschaftsministerium neun Forderungen zur Bundestagswahl überreicht. Der Tenor des 9-Punkte-Plans: Die gravierenden Krisen in der Landwirtschaft erfordern nicht folgenloses Reden, sondern entschlossenes Handeln.
„Wir fordern ein Ende der Subventionen für die Agrarindustrie und den Stopp von Mega-Fusionen im Agrarsektor. Stattdessen brauchen wir Anreize für Bauern, die Tiere besonders artgerecht halten und umweltschonend wirtschaften“, sagt Jochen Fritz, Sprecher des „Wir haben es satt!“-Bündnisses, dem mehr als 100 Organisationen aus Landwirtschaft, Imkerei, Natur-, Tier- und Verbraucherschutz, Entwicklungsorganisationen und dem Lebensmittelhandwerk angehören. Fritz weiter: „Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt muss endlich dafür sorgen, dass die bäuerlichen Betriebe vom gesellschaftlich gewollten Umbau hin zu einer ökologischeren, tierfreundlicheren Landwirtschaft profitieren. Herr Schmidt darf nicht noch mehr Zeit verlieren und muss Agrarpolitik für Bauern statt Agrarindustrie machen!“ Außerdem fordern die Demonstranten im Wahljahr unter anderem die konsequente Förderung von Bauernhöfen sowie die drastische Reduzierung von Pestiziden und Antibiotika.
Das Bündnis kritisiert, dass aufgrund fehlgeleiteter Agrarpolitik in den vergangenen zehn Jahren mehr als 100.000 Bauernhöfe aufgeben mussten. Außerdem belaste die deutsche Agrarpolitik, insbesondere durch übermäßige Fleischproduktion, die Umwelt und das Klima und zerstöre durch Dumpingexporte kleinbäuerliche Strukturen überall auf der Welt. Gleichzeitig formierten sich immer größere, global agierende Konzerne. In der Fusion der Chemiekonzerne Bayer und Monsanto sieht das Bündnis eine große Bedrohung, da künftig mehr als 60 Prozent des Saatgut- und Agrochemiemarktes von drei Mega-Konzernen beherrscht würden. Die Kartellbehörden müssten verhindern, dass bäuerliche Betriebe und Konsumenten von patentiertem Saatgut abhängig werden. Auf dem Traktor eines Brandenburger Bauers war zu lesen: „Bayer und Monsanto, bleibt uns vom Acker!“
An der Spitze des Demonstrationszuges liefen zahlreiche junge Bäuerinnen und Bauern, die einen Hof gründen wollen. Ihnen fehlt aber vielfach der Zugang zu landwirtschaftlich nutzbarem Boden. Julia Rupp, 26-jährige Bäuerin aus Honhardt in Baden-Württemberg, sagte: „Als junge Generation wollen wir eine Zukunft auf dem Land, uns werden aber zu viele Steine in den Weg gelegt. Wir brauchen dringend ein Agrar-strukturgesetz, das Landkauf- und Pachtrechte bevorzugt an junge Bäuerinnen und Bauern gibt, nicht an Investoren. Wir müssen den Niedergang der bäuerlichen Landwirtschaft und des Lebensmittelhandwerks aufhalten, sonst kommt es zum Strukturbruch. Unsere Lebens- und Ernährungsgrundlage lassen wir uns nicht von Agrarkonzernen wegnehmen!“
Die Demonstration richtet sich gegen die Agrarindustrie, nicht aber gegen konventionelle Landwirte. Seit sieben Jahren praktiziert „Wir haben es satt!“ den Dialog zwischen Zivilgesellschaft, konventionellen und Öko-Bauern sowie Lebensmittelhandwerkern, um gemeinsam Wege für eine bäuerliche Zukunftslandwirtschaft zu finden.
Fotos zur kostenfreien Verwendung in Kürze unter: http://flic.kr/s/aHskPWC4D7 (Urheber: „www.wir-haben-es-satt.de/Die Auslöser Berlin“)
Pressekontakt:
Christian Rollmann, „Wir haben es satt!“-Presseansprechpartner, presse(at)meine-landwirtschaft.de, Mobil: 0151 51245795
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BAUERNHÖFE STATT AGRARINDUSTRIE
GESUNDES ESSEN STATT UMWELTVERSCHMUTZUNG UND TIERLEID
DEMOKRATIE STATT KONZERNMACHT
Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de/aufruf
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Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
„Die jetzige Agrarpolitik ist verantwortlich für das Höfesterben, für Umweltschäden und den Artenschwund. Eine Agrarwende, die Bauern wieder eine Zukunft gibt, ist längst überfällig. Die Tierhaltung muss so gestaltet sein, dass sie gesellschaftliche Akzeptanz findet. Alle demokratischen Parteien sind gefordert, einem Weiter so in der Landwirtschaft eine klare Absage zu erteilen und die nötigen Reformen endlich in Angriff zu nehmen.“
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes:
„Wir erleben einen tiefgreifenden gesellschaftlichen Wertewandel im Umgang mit Tieren in der landwirt-schaftlichen Erzeugung, und nicht zuletzt deshalb muss die Politik reagieren. Das Tierschutzgesetz lässt immer noch die millionenfache Qual von Tieren in landwirtschaftlicher Haltung zu: Männliche, lebensfähige Küken werden vernichtet, Ferkel immer noch unbetäubt kastriert und Millionen Tieren werden Körperteile amputiert, um sie leidvollen Haltungssystemen anzupassen. Das alles haben wir satt!“
Christoph Bautz, Geschäftsführer von Campact:
„Eine beängstigende Welle von Fusionen rollt um den Globus. ChemChina übernimmt Syngenta, Dow Chemical Dupont und zuletzt Bayer Monsanto. Das ist nichts anderes als eine feindliche Übernahme – unserer Böden, unseres Saatguts, unseres Trinkwassers und unseres Essens. Doch diese feindliche Übernahme trifft heute hier auf unseren Widerstand.“
Miriam Mayet, African Center for Biodiversity, Südafrika und Partnerin von Brot für die Welt:
„Nicht Konzerne ernähren uns, sondern die Bäuerinnen und Bauern der Welt. Daher müssen die Fusionen von Bayer-Monsanto und der anderen Konzerne verhindert werden. Sonst droht in vielen Staaten der Verlust der Saatgutsouveränität. Wir brauchen endlich die konsequente Förderung der alternativen Saatgutarbeit, von der Bäuerinnen und Bauern und agrarökologischer Züchter auf der ganzen Welt täglich leben. Die Regierungen müssen endlich handeln und die Macht der Konzerne begrenzen.“
Hans Bartelme, Bauer aus Baden-Württemberg und Naturland-Vertreter:
„Die Landwirtschaft befindet sich in einer ökonomischen und ökologischen Krise und sie verliert die Akzeptanz der Bevölkerung. Bio zeigt erfolgreich seit vielen Jahrzehnten, wie es anders geht! Die Politik muss die große Nachfrage nach heimischen Bio-Produkten nutzen und mehr Bauern die Chance zur Umstellung auf Ökolandbau ermöglichen. Dazu müssen die Weichen konsequent auf Bio gestellt werden.“
Georg Janssen, Bundesgeschäftsführer Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL):
„Wir Bäuerinnen und Bauern stellen uns der großen Herausforderung: Eine flächendeckende, umwelt- und klimaschonende Landwirtschaft mit tiergerechter Haltung zu schaffen. Dabei muss die Vielfalt der Höfe erhalten werden und viele kleine, mittlere und große Betriebe müssen wirtschaftlich mitgenommen werden. Unsere Partnerin ist nicht Agrarindustrie, wir setzen auf die Zivilgesellschaft.“
Anke Kähler, „Die Freien Bäcker“, Initiatorin des Aufrufs von LebensmittelhandwerkerInnen:
„Wir wollen gute Lebensmittel ohne Gentechnik und Pestizide für alle. Die Konzentrationsprozesse im Agrar- und Ernährungssektor und die bürokratischen Reglementierungen des Handwerks haben wir satt! Wir stehen ein für: transparente, faire und selbstbestimmte Wertschöpfungsketten vom Saatgut bis zum Brot. Dafür gehen wir heute gemeinsam mit KollegInnen aus anderen Gewerken auf die Straße.“
Guido Grüner, Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg, seit 2011 Träger der Demonstration:
"Alle sollen sich gentechnikfrei, gesund, nachhaltig und mit menschenwürdig erzeugten Lebensmitteln ausgewogen ernähren können! Dafür braucht ein Erwachsener viel mehr als die 4,50 Euro, die aktuell im Hartz-IV-Satz für Nahrung enthalten sind. Wir fordern daher, das Arbeitslosengeld II allein schon für eine gute Ernährung um gut 100 Euro anzuheben, also auf deutlich über 500 Euro."
Karen Hansen-Kuhn, Institute for Agriculture and Trade Policy, USA:
“Hunderttausende demonstrieren dieser Tage in den USA gegen die reaktionäre Politik der neuen Regierung und im Kongress. Gemeinsam hat es die Zivilgesellschaft geschafft, dass die transpazifischen und transatlantischen Handelsabkommen TTIP und TPP auf Eis gelegt wurden. Auch in Zukunft werden wir Wi-derstand gegen diese schlechten Abkommen leisten sowie für gutes Essen und gute Landwirtschaft auf der ganzen Welt eintreten.“
Matthias Brümmer, Gewerkschaft Nahrung – Genussmittel – Gaststätten (NGG):
„Die Selbstverpflichtung der Arbeitgeber in der Fleischindustrie ist gescheitert, sie bauen eben keine Stammbelegschaften auf und arbeiten weiter mit Werkverträgen. Selbstverständlich ist es richtig, dass mit den Tieren vernünftig umgegangen wird, jedoch bezweifeln wir die Sinnhaftigkeit des Tierschutzlabels. Denn wer mit seinen Beschäftigten nicht gut umgeht, der wird auch bei den Tieren sich nicht vorbildlich verhalten.“
Fotos vom Bauern- und Imkerprotest zur freien Verwendung unter Angabe der Quelle "wir-haben-es-satt.de". Ein Klick auf das Bild führt zu der Version in hoher Auflösung. Alle Fotos finden Sie hier: Flickr
Pressemitteilung
Berlin, 18.01.2017. Heute Morgen demonstrierten Bauern und Imker im Schulterschluss mit engagierten Bürgern gegen die geplante Elefantenhochzeit von Bayer mit Monsanto vor dem Berliner Sitz der Bayer AG. Wenige Tage vor der „Wir haben es satt!“-Demonstration brachten die 50 Demonstranten mit einem Traktor und einem zehn Meter langen Anhänger, auf dem „Bayer und Monsanto, bleibt uns vom Acker!“ zu lesen war, ihre Wut gegen die fortschreitende Konzentration im Saatgut- und Pestizidbereich zum Ausdruck. Einer der anwesenden Imker, die in ihrer Berufskleidung mit Bienenkästen und Smokern gekommen waren, hatte eimerweise tote Bienen mitgebracht, um auf das dramatische Bienensterben hinzuweisen.
Die Kritik der Demonstranten: Der Agrar- und Chemieriese Bayer-Monsanto würde bei erfolgreicher Fusion über rund 30 Prozent der Marktanteile des weltweiten Saatgut- und Agrochemiemarktes verfügen. Diese kritische Marktkonzentration würde die freie Saatgutwahl von Millionen Bauern gefärden, die Bedrohungen für Mensch, Umwelt, Biene und Co. durch die Agrarindustrie würden weltweit steigen. Nicht nur Monsanto, sondern auch die Bayer AG macht mit der Agrarsparte Bayer Crop Science weltweit Geschäfte mit Pestiziden und dem passenden, gentechnisch manipulierten Saatgut. Der Konzern hält viele Patente auf Pflanzen und Tiere, außerdem ist er mit der Verbreitung von Insektiziden wie Neonikotinoiden maßgeblich verantwortlich für das verheerende Bienensterben.
Bei der Protestkundgebung sagte Heinz Günther Klaas, Ackerbauer und Saatgutvermehrer aus Wiesenhagen in Brandenburg: „Die geplante Fusion von Bayer und Monsanto bedroht nicht nur die Saatgutvielfalt, sondern auch die Existenz vieler Bauern! Als Saatgutvermehrer will ich auch in Zukunft freies Saatgut ohne Gentechnik nutzen können. Es ist eine Anmaßung, dass Megakonzerne wie Bayer und Monsanto versuchen, Patente auf mein Saatgut anzumelden. Unsere Schöpfung darf nicht patentiert werden. Ich sage: ‚Bayer und Monsanto, Finger weg von unserem Saatgut!‘“
Imker Günther Jesse aus Werneuchen in Brandenburg erklärte: „Wenn Bienen vom Land in Städte flüchten, dann läuft etwas gewaltig schief. Bayer und Monsanto stehen für eine Landwirtschaft mit immer höherem Pestizideinsatz. Als Imker wollen wir gesunden Honig aus blühenden Landschaften erzeugen. Die geplante Fusion lehnen wir ab!“
Jochen Fritz, Nebenerwerbslandwirt aus Werder und Mitorganisator der „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration rief zur Teilnahme an der Demonstration auf: „Alle, die sich für eine bäuerliche und bienenfreundliche Landwirtschaft einsetzen und gesundes Essen für alle wollen, sollten am Samstag zur Demonstration kommen. Ich fordere die Bundesregierung, die EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager und das Bundeskartellamt auf, die Megafusion im Interesse der Bevölkerung zu verhindern. Bayer und Monsanto, Finger weg von unserem Essen!“
Die Demonstration beginnt am 21.1. um 12 Uhr am Potsdamer Platz in Berlin und steht unter dem Motto „Agrarkonzerne, Finger weg von unserem Essen!“. Die 100 aufrufenden Organisationen haben im Wahljahr neun Forderungen für die Agrar- und Ernährungswende vorgelegt.
Fotomaterial zur kostenfreien Verwendung in druckfähiger Qualität ab 12 Uhr unter www.wir-haben-es-satt.de/presse
Pressekontakt:
Christian Rollmann, „Wir haben es satt!“, Mobil: 0151-51245795, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Pressemitteilung
„Wir haben es satt!“-Bündnis stellt im Wahljahr neun Forderungen für eine bäuerliche, ökologische, wirtschaftliche und soziale Agrar- und Ernährungswende vor
Berlin, 16.01.2017. Wenige Tage vor der „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration, zu der auch im siebten Jahr viele tausende Teilnehmer erwartet werden, ziehen die Veranstalter eine verheerende Bilanz der Amtszeit von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Der Zusammenschluss aus Bauern, handwerklichen Lebensmittelherstellern und zivilgesellschaftlichen Organisationen wirft dem Minister Konzeptlosigkeit auf ganzer Linie vor. Seit seinem Amtsantritt vor fast drei Jahren habe sich der CSU-Politiker den Herausforderungen im Agrarbereich nicht gestellt und keine ernsthaften Schritte unternommen, um die schweren Krisen der Landwirtschaft zu überwinden. Daher wollen die rund 100 aufrufenden Organisationen im Wahljahr 2017 eine neue Agrar- und Ernährungspolitik auf die politische Agenda setzen. In Berlin stellen die Organisatoren heute neun Forderungen für Bauernhöfe statt Agrarindustrie, für gesundes Essen und Demokratie statt Konzernmacht vor.
Die Lage in der Landwirtschaft ist nach wie vor dramatisch: In den letzten zehn Jahren haben mehr als 100 000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland aufgegeben. Die kleinen und mittleren Bauernhöfe sind die Leidtragenden dieser fatalen Entwicklung, für die der Minister mit seiner Politik des Wegschauens verantwortlich ist. Ulrich Jasper von der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, erklärt: „Mit Christian Schmidt haben wir leider den schwächsten Landwirtschaftsminister der letzten Jahrzehnte. Und das ausgerechnet in einer Zeit, in der es wichtiger denn je ist, die Probleme in der Landwirtschaft gemeinsam anzupacken. Wir stehen vor einem aufwändigen Umbau hin zu einer zukunftsfähigen, umweltfreundlichen und das Tierwohl beachtenden bäuerlichen Landwirtschaft. Doch der Minister stellt weder die finanziellen Mittel zur Verfügung noch schafft er Orientierung oder konkrete Angebote. Er lässt Bauern und Gesellschaft mit den Aufgaben alleine.“
Jedes Jahr zur Grünen Woche kündigt Bundesminister Schmidt symbolträchtige Projekte an, die bei genauerer Betrachtung kaum Substanz haben. Dabei ist die Aufgabenliste des Ministers lang: Anstelle des angekündigten freiwilligen Tierwohl-Labels ist eine Tierhaltungs- und Herkunfts-Kennzeichnung mit klaren Kriterien und finanziellen Anreizen für tiergerechte Haltungsbedingungen dringend nötig. Das Artensterben schreitet wegen der Intensivlandwirtschaft und des flächendeckenden Einsatzes von Pestiziden immer weiter voran. Das höchst umstrittene Gentechnikgesetz muss klare Vorgaben machen, statt mit einem „Flickenteppich“ Gentechnik durch die Hintertür auf deutsche Äcker zu bringen. Auch in der lang anhaltenden Milchkrise muss der Erhalt vieler tausender Betriebe sichergestellt werden. Der Minister sollte Partei für die Vielfalt von Betrieben im ländlichen Raum ergreifen und endlich den Schulterschluss mit der Agrarindustrie beenden.
Matthias Brümmer von der Gewerkschaft Nahrung, Genussmittel und Gaststätten (NGG), der auf der Auftaktkundgebung der Demonstration sprechen wird, kritisiert die prekären Arbeitsverhältnisse in der Fleischindustrie. Trotz des Mindestlohns und der Selbstverpflichtung der deutschen Fleischindustrie hat sich an der Summe der Werkvertragsarbeiter fast nichts verändert. Brümmer erklärt: „Die wachsende Konzentration in der Fleischwirtschaft wird bei der NGG mit Sorge gesehen. Noch vor 15 Jahren spielte die deutsche Fleischindustrie in Europa kaum eine Rolle, heute steht sie an erster Stelle und baut ihre Vormachtstellung weiter aus. Viele europäische Gewerkschaftsverbände beklagen diese Entwicklung, die dazu geführt hat, dass bereits mehrere zehntausend Arbeitsplätze vernichtet worden sind. Ein Ende ist nicht absehbar.“
Die Tendenz zu Megaställen lässt sich insbesondere im Bereich der Schweinefleischproduktion nachvollziehen. Hier haben seit 2010 rund 60 Prozent der Schweine haltenden Bauern aufgegeben, während gleichzeitig die Tierzahl pro Betrieb um 144 Prozent angestiegen ist.
Um die Missstände in der Land- und Ernährungswirtschaft zu überwinden, legt das „Wir haben es satt!“-Bündnis zum Wahljahr 2017 neun Forderungen für eine neue Agrarpolitik vor: So fordern die Demonstranten etwa, bis 2020 müssen 50 Prozent der öffentlichen Beschaffung aus regionaler und ökologischer Landwirtschaft kommen. Außerdem muss der Antibiotikaeinasatz bis 2020 halbiert und Reserveantibiotika verboten werden. In Intensivtierhaltungsgebieten sollen die Tierbestände reduziert werden und die Tierhaltung an die Betriebsfläche gebunden werden, um weitere Klagen wegen Verletzung der europäischen Nitratrichtlinie zu verhindern. Antje Kölling von Demeter erläutert eine weitere Forderung: „Die Bundesregierung muss jetzt dringend handeln! Sie kann z.B. jährlich 500 Millionen Euro von der Flächenprämie für eine ökologische und tiergerechtere Landwirtschaft umschichten – das hat sie selbst in der Hand. Bauern ernähren uns und pflegen unsere Landschaft, dafür müssen sie fair bezahlt werden. Statt auf mehr Einkommen aus Exporten zu setzen, muss der Landwirtschaftsminister für mehr Wertschätzung, für regionale Wirtschaftsstrukturen und für engere Beziehungen zwischen Stadt und Land sorgen.“ Deutschland habe eine globale Verantwortung und dürfe nicht weiter mit Dumpingexporten kleinbäuerliche Strukturen im Süden zerstören.
„Am meisten freut mich, dass die Demonstration in diesem Jahr von einem Block Jungbäuerinnen und Jungbauern angeführt wird, die sich für eine Zukunft auf dem Land einsetzen“, sagt Jochen Fritz, Organisator der „Wir haben es satt!“-Demonstration. „Auch freut mich, dass unsere Debatten nach sieben Jahren mittlerweile nicht nur in der Mitte der Gesellschaft, sondern auch in der Branche angekommen sind. Wir zeigen einen Weg auf, bei dem Bauern, Verarbeiter und Verbraucher profitieren. Jetzt ist die Politik am Zug und muss dem gesellschaftlich gewollten Umbau hin zu einer sozial gerechten, tier- und umweltfreundlichen Landwirtschaft konsequent umsetzen.“
Die „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration wird von tausenden Bäuerinnen und Bauern – konventionell und bio – getragen, von denen viele mit Traktoren aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen. Zusammen mit rund 100 Organisationen aus der Zivilgesellschaft treten sie für eine Landwirtschaft und Lebensmittelpolitik ein, in der Bauern fair entlohnt werden und sich alle Menschen gesund ernähren können. Der Auftakt der Demonstration findet am Samstag, den 21.1.17 um 12 Uhr am Potsdamer Platz statt. Alle Menschen, die sich für gute Landwirtschaft und gesundes Essen einsetzen, sind herzlich willkommen an der Demonstration teilzunehmen.
Pressefahrplan: www.wir-haben-es-satt.de/pressefahrplan
Für Rückfragen:
Ulrich Jasper, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Mobil: 0160-94804331, Mail: jasper(at)abl-ev.de
Matthias Brümmer, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG, Region Oldenburg/Ostfriesland, Mobil: 0160-4716206, Mail: region.oldenburg(at)ngg.net
Antje Kölling, Politik und Öffentlichkeitsarbeit, Demeter e.V., Mobil: 0157-58249201, Mail: antje.koelling(at)demeter.de
Jochen Fritz, Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“/“Wir haben es satt!“, Mobil: 0171-8229719, Mail: fritz(at)meine-landwirtschaft.de
Pressekontakt: Christian Rollmann, „Wir haben es satt!“, Mobil: 0151-51245795, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Presseinformation
Motto der Großdemonstration am 21.01.17 in Berlin: „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ / Zentrale Themen: ungebremstes Höfesterben, Monsanto-Übernahme durch Bayer und Patente auf Lebensmittel und Saatgut
Berlin, 22.11.2016. „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ – unter diesem Motto werden am 21. Januar 2017 wieder Zehntausende in Berlin bei der 7. „Wir haben es satt!“-Demonstration für die Agrar- und Ernährungswende auf die Straße gehen. Bestimmendes Thema ist erneut das Höfesterben, das unverändert dramatische Dimensionen hat. In den letzten zehn Jahren mussten mehr als 40.000 Milchviehbetriebe und 64.000 Schweine haltende Höfe aufgeben – eine Trendumkehr ist nicht abzusehen. Im Fokus der Proteste steht auch die geplante Fusion von Bayer und Monsanto. Schon jetzt halten die beiden Konzerne eine Vielzahl von Patenten auf Leben, Saatgut und Pflanzen. Bei einer erfolgreichen Fusion würde der künftige Megakonzern auf einen Schlag zum globalen Marktführer im Bereich Pestizide und Saatgut. Die Demonstranten befürchten, dass der Konzern durch seine Monopolstellung noch mehr Macht über die Ernährungsgrundlagen der Welt erhalten würde. Sie kritisieren insbesondere, dass Bayer-Monsanto mit Saatgut, das nur gegen seine eigenen Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat resistent ist, alternativlos für Bauern werden will.
Jochen Fritz, Organisator der Demo und Landwirt im Nebenerwerb, erklärt: „Wer die Saat hat, hat das Sagen - dieses alte bäuerliche Sprichwort ist heute immer noch richtig. Die Fusion von Bayer und Monsanto ist eine Gefahr für uns alle. Die Bundesregierung darf nicht länger zusehen, wie immer weniger Konzerne immer mehr Macht über unsere Teller und Äcker erhalten. Deswegen muss die Elefantenhochzeit von Bayer und Monsanto gestoppt werden! Nach der Wahl im Herbst erwarten wir von der nächsten Bundesregierung, dass sie die Agrarwende konsequent umgesetzt. Wir Bauern und Verbraucher sagen: Konzerne wie Bayer-Monsanto, Nestlé und Aldi dürfen nicht länger über unser Essen bestimmen!“
Man wolle die Agrarwende zum zentralen Thema im Wahlkampf machen, heißt es im Demonstrationsaufruf. 2017 sei ein Jahr der Entscheidungen: „Weiterhin Steuermilliarden für Agrar- und Chemieindustrie, Großgrundbesitz und Tierfabriken? Oder werden die regionale Landwirtschaft und das Lebensmittelhandwerk sowie Tier- und Umweltschutz gefördert?“, fragen die Veranstalter. Mit Blick auf die Wahl richten sie neun konkrete Forderungen an die zukünftige Bundesregierung. Ihre Absicht dabei: kleine und mittlere Bauernhöfe erhalten, den Weg zu gesundem Essen und mehr Tierwohl ebnen und Konzernmacht eindämmen.
Konkret fordern die 45 Trägerorganisationen unter anderem:
Den Aufruf und die neun Forderungen finden Sie hier: www.wir-haben-es-satt.de/aufruf
Termine:
Montag, 16.01.17, 10 Uhr
Pressekonferenz zur Demonstration
Ort: Berliner Pressekonferenz, Reichstagufer 14, 10117 Berlin
Samstag, 21.01.17, ab 8.30 Uhr
Traktorkonvoi
mit Durchfahrt bei der Bayer -Zentrale und beim Bundeslandwirtschaftsministerium
Samstag, 21.01.17, 12 Uhr
Demonstration „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“
Auftakt: Potsdamer Platz, Berlin
Abschlusskundgebung: ab ca. 14 Uhr, Brandenburger Tor
Hintergrund:
Seit 2011 kommen alljährlich zum Auftakt der Internationalen Grünen Woche zehntausende Menschen – Bäuerinnen und Bauern, Lebensmittelhandwerker, Tier-, Umwelt- und Naturschützer, Aktive der Entwicklungszusammenarbeit und kritische Konsumenten – bei eisigen Temperaturen in Berlin zusammen, um für eine bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft zu demonstrieren. Die Demonstration wird getragen von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus mehr als 45 Organisationen. Zum Trägerkreis gehören der BUND, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Brot für die Welt, Campact, Misereor, der Deutsche Tierschutzbund und viele mehr.
Weitere Informationen: www.wir-haben-es-satt.de/traeger
Für Rückfragen:
Christian Rollmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kampagne „Meine Landwirtschaft“ Tel.: 030-28482438, Mobil: 0151-51245795, Mail: presse@meine-landwirtschaft.de
Pressemitteilung
500 TeilnehmerInnen beim 2. „Wir haben es satt!“-Kongress / Zum Abschluss symbolisches Tauziehen um die Lebensmittelerzeugung unter dem Motto: „Agrarkonzerne: Finger weg von unserem Essen!“ / Demonstration in Berlin am 21. Januar 2017
Berlin, 3.10.2016. Zum Abschluss des „Wir haben es satt!“-Kongresses veranstalteten die TeilnehmerInnen auf dem Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg ein symbolisches Tauziehen um die Agrar- und Ernährungswende. Bauern und in Tierkostümen verkleidete AktivistInnen riefen dabei in Richtung der Konzernvertreter von Bayer, Monsanto und Aldi, die versuchten sie über den Tisch zu ziehen: „Hände weg von unserem Essen!“ Der 2. „Wir haben es satt!“-Kongress fand seit Freitag in der Emmauskirche am Lausitzer Platz statt. 500 TeilnehmerInnen diskutierten vier Tage lang über Lebensmittelerzeugung, globale Machtverhältnisse und gesundes Essen. Zusammen mit dem Stadt Land Food-Festival, auf dem sich Besucher in zahlreichen Werkstätten über das Lebensmittelhandwerk informierten, setzten Zehntausende rund um die Markthalle Neun ein Zeichen für bäuerliche, handwerkliche Lebensmittelerzeugung und gesunde Lebensmittel.
Jochen Fritz, Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ und Organisator der „Wir haben es satt!“-Demonstration, sagte: „Der Kongress war ein voller Erfolg. Wir wollen, dass die Agrarwende das zentrale Thema im Bundestagswahljahr wird, dafür gehen wir am 21. Januar 2017 wieder auf die Straße!“
Leonie Dorn von Aktion Agrar appellierte am Rande des Tauziehens an die EU-Kommission: „Die EU-Wettbewerbskommissarin Vestager muss die geplante Fusion von Bayer und Monsanto verhindern, denn schon heute haben die Megakonzerne viel zu viel Macht über unsere Ernährungsgrundlagen!“
Bildmaterial von der Aktion in druckfähiger Qualität (kostenfreie Nutzung, Urheber: Wir haben es satt!/Die Auslöser Berlin)
Pressekontakt
Christian Rollmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kampagne „Meine Landwirtschaft“, Tel: 030-28482438, Mobil: 0151-75142515, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Gemeinsame Pressemitteilung von Stadt Land Food-Festival und „Wir haben es satt!“-Kongress
Berlin, 1.10.2016. Zum Auftakt von „Wir haben es satt!“-Kongress und Stadt Land Food-Festival sprachen sich heute Veranstalter, Bauern und Referenten für eine bäuerliche Landwirtschaft und regionale, handwerkliche Lebensmittelerzeugung aus. Ihre Botschaft: Sie sind die Voraussetzung für die notwendige Agrar- und Ernährungswende – und gehören schon heute zu Berlin. Der „Wir haben es satt!“-Kongress und das Stadt Land Food-Festival finden bis einschließlich 3. Oktober rund um den Lausitzer Platz in Berlin-Kreuzberg statt.
Sabine Toepfer-Kataw, Staatssekretärin für Verbraucherschutz in Berlin, betonte die Wichtigkeit beider Veranstaltungen für Berlin: „Wir wollen den Menschen Lust machen auf gute Lebensmittel. Deswegen begrüßen wir es, dass man sich auf dem „Wir haben es satt!“-Kongress und Stadt Land Food-Festival über handwerklich und bäuerlich hergestellte Lebensmittel informieren und mit den Produzenten ins Gespräch kommen kann.“
Jochen Fritz, Leiter der Kampagne „Meine Landwirtschaft“ und Organisator der „Wir haben es satt!“-Demonstration, erklärte die Hintergründe des Kongresses, der bereits zum zweiten Mal stattfindet: „Am 21. Januar 2017 werden wir zum siebten Mal mit Zehntausenden auf die Straße gehen, um für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft zu demonstrieren. Zum zweiten Mal trifft sich unsere breite zivilgesellschaftliche Bewegung aus ErzeugerInnen und VerbraucherInnen zu einem Kongress, um miteinander zu diskutieren und die Positionen zu schärfen. Gemeinsam ziehen wir an einem Strang für die Agrar- und Ernährungswende!“
Nikolaus Driessen, Geschäftsführer der Markthalle Neun und Veranstalter des Stadt Land Food-Festivals erläutert die enge Kooperation: „ Mit dem Stadt Land Food-Festival wollen wir zeigen, wie die Alternative einer industriellen Massenproduktion ganz praktisch aussieht, schmeckt und sich anfühlt. Das ist das Besondere an diesem Festival, dass wir Theorie und Praxis verknüpfen. Mit über 350 Workshops, Vorträgen und Tastings, 130 Ständen und 11 Werkstätten sind wir die Bühne für eine bäuerliche und handwerkliche Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung. Mitten in Berlin.“
Johanna Böse-Hartje, Bioland-Milchbäuerin und Mitglied im niedersächsischen Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, äußerte sich zur aktuellen schweren Krise der Landwirtschaft: „Jedes Jahr schließen Tausende bäuerliche Betriebe für immer ihre Tore, gerade im Milchviehbereich ist die Lage dramatisch. Dieser Tatsache müssen die Politiker in Berlin und Brüssel ins Auge blicken und sofort ein Mengenreduzierungsprogramm schaffen! Verantwortlich für den Preisverfall sind auch die Großmolkereien, die sich gegen eine Reduzierung stellen, weil sie weiterhin viel billige Milch für den Export wollen. Als Erzeuger senden wir hier zusammen mit den Verbrauchern ein klares Signal an die Politik: Das Höfesterben muss ein Ende haben – in Deutschland und weltweit!“
Denis Mpagaze, MISEREOR-Partner und Journalist aus Tansania dokumentiert für das Bauernnetzwerk MVIWATA gravierende Fälle von Landraub in Tansania. Er zeigte auf, dass die in den Industrieländern entwickelten Strategien der Agrarmodernisierung bedenkliche Auswirkungen auf die bäuerliche Landwirtschaft u.a. in Tansania haben: „In Tansania und vielen anderen Ländern ist die Landwirtschaft kleinerer und mittlerer Betriebe in großer Gefahr. Landraub durch Staaten und Großinvestoren, auch im Zuge sogenannter Agrarmodernisierungen, nehmen den Menschen die Lebensgrundlage. Das Höfesterben ist kein rein deutsches Phänomen, sondern findet weltweit statt und muss dringend gestoppt werden, um die Existenz von mehr als einer Million bäuerlicher Betriebe zu sichern!“
Rudolf Bühler, Vorsitzender der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall, die das Fleisch für die Werkstatt Wurst auf dem Stadt Land Food-Festival liefert, sagte: „Gutes Fleisch von Tieren aus artgerechter Tierhaltung, handwerklich verarbeitet und regional vermarktet: Das ist zukunftsfähige Landwirtschaft. Denn sie schafft Wertschöpfung, stärkt ländliche Regionen und gibt uns Bauern Zukunft. Wir müssen weg von der immer billigeren Produktion für den Weltmarkt, stattdessen Partnerschaft leben mit den heimischen VerbraucherInnen!“
Beim anschließenden Rundgang über das Stadt Land Food-Festival wurden verschiedene Werkstätten, von Flüchtlingen betriebene Stände, der Conflict Food Cage und andere spannende Festivalpunkte besucht.
Hintergrund
Mehrere Zehntausende kommen dieser Tage rund um den Lausitzer Platz in Berlin-Kreuzberg zusammen, um gelebte Alternativen in der Lebensmittel- und Landwirtschaft kennenzulernen und über diese zu diskutieren. Entlang der Themenstränge „Landwirtschaft Macht Essen“ werden auf dem „Wir haben es satt!“-Kongress die globalen Machtverhältnisse im Agrar- und Ernährungssektor analysiert und Alternativen zu Höfesterben und Milchkrise erörtert. Auf dem Stadt Land Food-Festival können die Besucher erleben, wie handwerkliches Essen hergestellt wird und sich mit lokalen Erzeugern austauschen.
Pressekontakte
Christian Rollmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kampagne „Meine Landwirtschaft“, Tel: 030-28482438, Mobil: 0151-75142515, Mail: rollmann(at)meine-landwirtschaft.de
Lili Ingmann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Stadt Land Food-Festival/Markthalle Neun, Tel.: 0176-57855468, Mail: presse(at)markthalleneun.de
Pressemitteilung vom 6.1.2016
Keine Zukunft ohne Bäuerinnen und Bauern
„Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration kritisiert Landwirtschaftspolitik der Bundesregierung und fordert Qualitäts- statt Exportoffensive
Berlin, 06.01.2016 | Am 16. Januar 2016 werden zum sechsten Mal tausende Menschen in Berlin für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft demonstrieren. Die „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration wirft der Bundesregierung vor, die Gewinne einer exportorientierten Agrar- und Ernährungsindustrie über die Interessen von Bäuerinnen und Bauern, dem Lebensmittelhandwerk, Umwelt- und Tierschutz sowie einer solidarischen Entwicklungspolitik zu stellen.
„Die Landwirtschaft steht am Scheideweg: Wird unser Essen zukünftig noch von Bäuerinnen und Bauern für den Bedarf einer Region erzeugt oder von Konzernen, die für den Weltmarkt produzieren? Ist die Agrarindustrie mit ihren Dumping-Exporten weiter mitverantwortlich dafür, dass Millionen Menschen weltweit hungern oder gestalten wir die Ernährungswirtschaft endlich zukunftsfähig, so dass sie niemanden zur Flucht zwingt? Diese Fragen bewegen immer mehr Menschen“, so Jochen Fritz, Sprecher der „Wir haben es satt“-Demonstration und Landwirt im Nebenerwerb. „Billig-Exporte zerstören bäuerliche Höfe weltweit. Seit 1975 sank die Zahl der Bauernhöfe allein in Deutschland von einer Million auf 285.000 Betriebe. Während der Agrarexport in den Jahren 2007 bis 2010 boomte, musste hierzulande jeder fünfte Bauernhof die Tore schließen – so viele wie fast in keinem anderen Land der EU. Der Grund: Weltmarktpreise decken die Kosten der Bauernhöfe nicht“, erläutert Fritz.
Die anhaltenden Tiefstpreise von unter 28 Cent pro Liter Milch und 1,25 Euro pro Kilogramm Schweinefleisch sicherten zwar Weltmarktanteile für Molkereien und Schlachtkonzerne, drängten aber tausende Höfe zum Aufgeben. Die geplanten Freihandelsabkommen TTIP und CETA würden den Druck auf die bäuerliche Landwirtschaft zusätzlich verschärfen. Um das Höfesterben zu stoppen, bedürfe es daher ein Umsteuern der Bundesregierung in der Agrarpolitik: mit einer Orientierung hin zu einer gesellschaftlich gewünschten Qualitätserzeugung statt ruinösen Billigexporten, mit effektivem Tierschutz, konsequenter Gentechnikfreiheit und wirksamen Umweltstandards.
Fritz weiter: „Die Tierhaltung wandert hierzulande in die Hände von Agrarindustriellen, es entstehen Tierfabriken mit 60.000 Schweinen, 2.000 Kühen oder 1 Million Hühnern. Mit überaus laschen Umweltgesetzen sorgt die Bundesregierung außerdem dafür, dass Gülletransporte aus Nachbarländern ohne verbindliche Kontrollen in Deutschland landen. Es gibt keine gesellschaftliche Akzeptanz für die staatliche Förderung von immer weiteren Tierfabriken mit hohem Antibiotikaeinsatz. Wir protestieren gegen Millionen an direkten und versteckten Subventionen für Fleischkonzerne und deren Exportfixierung. Die Bundesregierung hat die Gesellschaft hinter sich, wenn sie Steuergelder konsequent für einen Umbau der Tierhaltung umschichten würde, so wie der Wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlichen Verbraucherschutz der Bundesregierung kürzlich empfohlen hat. Auch der Einsatz heimischer Futtermittel und eine handwerkliche Verarbeitung werden zunehmend von der Gesellschaft gewünscht.“
Die „Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration wird von tausenden Bäuerinnen und Bauern getragen, viele von ihnen fahren mit ihren Traktoren zur Demonstration nach Berlin. Aufgerufen zur Demonstration hat ein Bündnis aus über 100 Organisationen, die sich für eine faire und verantwortliche Landwirtschaft- und Lebensmittelpolitik einsetzen.
Einladung: Pressekonferenz zur “Wir haben Agrarindustrie satt!“-Demonstration, 12. Januar 2016, 10 Uhr, Bundespresseamt (Raum 4) in der Dorotheenstraße 84, 10117 Berlin, mit anschließender Foto-Aktion „Agrarindustrie ist Mist“ um 11.30 Uhr vor dem Deutschen Bundestag (Details folgen).
Presseankündigung vom 3.12.2015
Sechste „Wir haben es satt!“-Demonstration fordert bäuerlich-ökologischere Landwirtschaft
Am 16. Januar 2016 gehen zum sechsten Mal Bauern, Verarbeiter und Verbraucher in Berlin auf die Straße. Unter dem Motto „Wir haben Agrarindustrie satt! Keine Zukunft ohne Bäuerinnen und Bauern!“ demonstrieren sie gemeinsam für eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft.
Im Zentrum der Forderungen des breiten Bündnisses stehen dabei faire Marktbedingungen für Bauern, denn bei sinkenden Erzeugerpreisen von aktuell bereits weniger als 1,30 € pro Kilogramm Schweinefleisch und unter 0,30 € pro Liter Milch sowie zunehmender Landnahme durch Investoren würden immer mehr Betriebe ihre Tore schließen. Weitere Forderungen sind u.a. die Umsetzung des Rechts auf Nahrung weltweit, eine tier- und umweltfreundliche Landwirtschaft sowie fairer Zugang zu Land weltweit.
An EU-Agrarkommissar Phil Hogan, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt appelliert das „Wir haben es satt!“-Bündnis, die Förderung von Agrarkonzernen zu beenden sowie sich für eine Qualitäts- statt für eine Exportoffensive und den Stopp der Freihandelsabkommen TTIP und CETA einzusetzen.
Die Demonstration startet am 16. Januar 2016 um 12 Uhr auf dem Potsdamer Platz in Berlin und wird von einem Treckerkorso begleitet. Weitere Informationen finden Sie unter www.wir-haben-es-satt.de.
Christian Rollmann
(allgemeine Anfragen)
presse(at)meine-landwirtschaft.de
Tel. 030-28482438
Mobil: 0151-51245795
Gerne nehmen wir Sie in unseren Presseverteiler auf, schreiben Sie uns dafür einfach eine Email.
Jochen Fritz
(Pressesprecher)
fritz(at)meine-landwirtschaft.de
Mobil: 0171-8229719
Reinhild Benning
(Germanwatch)
benning(at) germanwatch.org
Mobil: 0175-7263779
Uli Jasper
Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft
jasper (at) abl-ev.de
Mobil: 0160/94804331